Vitrum – Geschichten erzählt in Glas

Brigitte, Alejandra und Camilo sind nicht einfach Schmuckgestalter:innen – sie sind bildende Künstler:innen, die sich dem Glas verschrieben haben. Was mit Neugier begann, ist über die Jahre zu einer Form der Sprache geworden. „Wir haben Vitrum vor neun Jahren gegründet“, erzählen sie, „aus dem Wunsch heraus, ein Material sichtbar zu machen, das uns fasziniert – mit seinen Farben, seiner Transparenz, seiner Wärme.“

Alle drei stammen aus Bogotá, Kolumbien. Ihr Blick auf Schmuck kommt nicht aus der Tradition, sondern aus der Kunst. „Der Schmuck war nicht unser ursprüngliches Ziel. Aber auf der Suche nach einem Medium für unsere künstlerische Arbeit haben wir entdeckt, dass Glas in Verbindung mit tragbaren Formen eine ungeahnte Tiefe bekommt.“

Die Natur Kolumbiens spielt in ihrer Arbeit eine zentrale Rolle – vor allem die verletzlichen, oft übersehenen Ökosysteme rund um Bogotá. „Unsere Kollektion Colores del páramo ist inspiriert vom Páramo – einem Hochlandbiotop, das Wasser speichert wie ein Schwamm und dadurch Leben schenkt. Unsere Stücke spiegeln diese unsichtbare Kraft – durch florale Formen, leuchtende Farben und feine Glastechnik.“

Ihre zweite große Kollektion trägt den Namen Espejos de Agua – Spiegel des Wassers. Sie ist dem Feuchtgebiet Santa María del Lago gewidmet, einer grünen Lunge inmitten der Stadt. „Dieser Ort ist Rastplatz für Zugvögel, Lebensraum für einheimische Bäume – ein Rückzugsort der Natur, umgeben vom Lärm der Stadt.“ Die Stücke wirken auf den ersten Blick schlicht, sind aber technisch komplex und voller feiner Bezüge auf das Zusammenspiel von Licht, Spiegelung und Stille.

Was sie antreibt, ist die Verbindung von handwerklicher Präzision und künstlerischer Neugier. Ihre Schmuckstücke entstehen in vielen Schritten: „Der Ring Eugenia zum Beispiel braucht mehrere Tage. Wir wickeln Glas um dünne Metallstäbe, formen es über offener Flamme, lassen es abkühlen, reinigen es – und verbinden es dann mit einer handgefertigten Silberbasis.“ Alles geschieht in kleinen Serien, mit ruhiger Hand, mit Geduld. „Jedes Stück trägt Spuren unserer Auseinandersetzung mit dem Material.“

Ihre Inspirationen reichen weit: kolumbianische Pflanzen, das Spiel von Licht auf Wasser, aber auch Künstler:innen wie Yayoi Kusama oder Claude Monet fließen in einzelne Serien ein. Auch Musik spielt im Atelier eine Rolle – nicht laut, aber bestimmend für den Rhythmus des Arbeitens.

Was ihnen besonders am Herzen liegt, ist das Missverständnis über die Zerbrechlichkeit von Glas. „Viele denken, Glas sei zu fragil für Schmuck. Aber Glas ist überraschend robust – es ist wie unsere Natur: zart und gleichzeitig widerstandsfähig.“ Gerade darin sehen sie eine Stärke: zu zeigen, wie wandelbar dieses Material ist, und wie tief es sich mit Emotion, Erinnerung und Identität verbinden kann.

Ihre Lieblingsstücke? Der Ring Eugenia und die Ohrringe Liquen. „Sie zeigen, wie weit wir gekommen sind. Sie erinnern uns an unsere Ausdauer, unsere Lernprozesse – und an die Menschen, die unseren Weg begleitet haben.“

Mit Vitrum möchten sie nicht nur schönen Schmuck machen. Sie möchten Bewusstsein schaffen – für das Material, für die Region, für das Handwerk. „Wer ein Stück von Vitrum trägt, trägt auch ein Stück Kolumbien. Es soll spürbar sein: Hier steckt Zeit drin, Liebe, Wissen. Und der Wille, etwas zu bewahren – im Kleinen wie im Großen.“

Stöbere hier durch die Kollektion von Vitrum und finde dein neues Lieblingsstück.