
Och8nta y Cu4tro Joyería – Porzellan, Punk und Poesie
Andrea und Sebastián sind nicht nur ein Paar, sie sind auch ein künstlerisches Duo, das sich zwischen Porzellan, Silber und botanischer Präzision einen ganz eigenen Platz in der zeitgenössischen Schmuckwelt geschaffen hat. Ihre Marke Och8nta y Cu4tro Joyería trägt den Namen der Buslinie, mit der sie einst zusammen von der Universität nach Hause fuhren – ein Verweis auf gemeinsame Wege, geteilte Träume und eine geteilte Leidenschaft.
„Wir kommen beide aus Bogotá, Kolumbien“, erzählen sie. „Unsere Liebe zu Design, Kunst und Handwerk hat uns dazu geführt, verschiedene Disziplinen zu studieren – von Illustration bis Keramik. Der Schmuck hat sich dabei als ideales Medium herausgestellt: Er verbindet all diese Elemente, gibt uns Raum für künstlerischen Ausdruck und handwerkliche Präzision.“
Ihre Herkunft spielt dabei eine leise, aber tief verwurzelte Rolle. Die Techniken und Traditionen der kolumbianischen Keramikkunst beeinflussen nicht nur den Umgang mit dem Material, sondern auch die Haltung zur Arbeit selbst: mit Respekt, mit Geduld, mit einer klaren künstlerischen Vision. „Indem wir das überlieferte Wissen in unsere Arbeit einfließen lassen, können wir es zeitgenössisch interpretieren – auf unsere Weise, aber mit den Händen in der Tradition.“
Was ihre Stücke auszeichnet, ist die Verbindung von zwei scheinbar gegensätzlichen Materialien: zartes, handbemaltes Porzellan und recyceltes Silber – gewonnen aus alten Röntgenbildern. Aus dieser Kombination entstehen organische Miniaturskulpturen, inspiriert von der Natur. „Unsere Designs sind abstrakte Interpretationen botanischer Formen. Besonders die einheimische Flora Kolumbiens inspiriert uns – ihre Strukturen, ihre Eigenwilligkeit.“
Die Herstellung eines Schmuckstücks dauert rund einen Monat und ist ein Prozess voller Hingabe: Modellieren, Bemalen, Brennen, Schleifen. Dann folgt die Arbeit mit dem Silber – das Schmelzen, Formen, Feilen. Erst zum Schluss werden beide Elemente miteinander vereint. Alles geschieht in Handarbeit – langsam, bewusst, präzise. „Es ist uns wichtig, dass jedes Stück einzigartig ist – ein echtes Unikat. Und dass es sich gleichzeitig gut tragen lässt.“
Ihre größte Herausforderung? Die Balance zwischen Kunstobjekt und Alltagstauglichkeit. „Wir wollen, dass unsere Schmuckstücke Ausdruck unserer künstlerischen Forschung sind – aber sie sollen auch Teil des Lebens ihrer Träger:innen werden.“ Diese Haltung zeigt sich besonders in einem Stück, das ihnen sehr am Herzen liegt: den kleinen Radiolaria-Ohrringen. „Sie stammen aus unserer ersten Kollektion. Bei ihnen haben wir das Gefühl, dass Kunst, Funktion und Stil wirklich zusammenkommen.“
Und obwohl ihre Stücke oft still und fein wirken, steckt hinter dem Atelieralltag eine ganz andere Klangfarbe: „Unsere Arbeit ist auch beeinflusst von Metal-Musik, von Tattoo-Kunst, von japanischer Folklore – Einflüsse, die man unseren Stücken vielleicht nicht direkt ansieht, aber die in unserer Ästhetik mitschwingen.“
Was sie sich wünschen, wenn Menschen ihre Arbeiten tragen? „Dass sie sich einzigartig fühlen. Dass sie bereit sind, etwas Unkonventionelles zu tragen – etwas, das anders ist.“ Denn genau das ist ihre Vision: Schmuck zu schaffen, der nicht nur schön ist, sondern mutig. Der nicht nur ziert, sondern erzählt. Und der auf leise Weise laut ist.

Stöbere hier durch die Kollektion von Och8nta y Cu4tro und finde dein unkonventionelles Schmuckstück.