
Johanna de la Cruz - zwischen Architektur und Erinnerung
„Ich bin Johanna Cruz, von Beruf Architektin und aus Leidenschaft Schmuckdesignerin.“
Was wie ein schlichter Satz beginnt, öffnet das Tor zu einer Welt, in der Formen Gefühle in sich tragen und Handwerk zur Sprache wird. Geboren in Villavicencio, einer Stadt im kolumbianischen Departement Meta, schöpft Johanna ihre kreative Kraft aus der farbenreichen, handwerklich geprägten Kultur ihrer Heimat: „Meine Heimatstadt und meine kolumbianische Kultur sind die Seele meiner Arbeit.“
Elf Jahre lang war sie Architektin. Räume entwerfen, Strukturen denken – das war ihr Alltag. Doch irgendwann zog es sie tiefer. Weg von Beton, hin zu etwas Intimerem: „Ich entdeckte, dass ich durch Schmuck nicht nur Räume, sondern auch Geschichten und Emotionen erschaffen kann.“
Die Entscheidung, Schmuck zu gestalten, kam nicht über Nacht – sondern wuchs, leise, wie eine neue Sprache. Ihr Handwerk wurzelt tief im kulturellen Erbe Kolumbiens. Besonders die traditionelle Korbflechterei ihrer Region hat sie geprägt. „Sie inspirierte mich dazu, das Weben als Sprache in meiner Schmuckgestaltung zu erkunden – eine Verschmelzung traditioneller Techniken mit zeitgenössischem Design.“
In ihren Kreationen wird die Vergangenheit tastbar – und zugleich etwas vollkommen Eigenes daraus geformt. Aus feinen Garnen, Metall und Erinnerung entsteht tragbare Kunst. „Ich arbeite mit Silber und Bronze, oft mit 24-karätiger Vergoldung, und kombiniere sie mit textilen Materialien. So bekommt jedes Stück seine ganz eigene handwerkliche Note.“
Hinter jedem Entwurf steckt ein Gefühl, oft auch ein persönlicher Moment. Johanna beginnt mit Skizzen, erstellt Moodboards, experimentiert mit Farben und Formen. Es ist ein intuitiver Prozess – mehr wie ein Spüren als ein Planen. „Mich inspirieren Emotionen, Erinnerungen und Geschichten, die unser Leben prägen“, sagt sie.
Ihre Mutter war dabei eine stille Muse. Nicht im Handwerk, aber in der Haltung. „Ihr Verlust war ein Wendepunkt in meinem Leben. Genau in diesem Moment fand ich im Schmuckdesign eine Form des Ausdrucks, der Heilung und der Verbindung zu meinen Emotionen.“
Ihre Kollektionen tragen Namen wie Enredamen – und damit auch Spuren dieser inneren Reisen. „Diese Halsketten haben für mich eine ganz besondere Bedeutung.“
Was sie den Menschen mitgeben möchte, die ihre Stücke tragen? Keine simple Antwort – eher ein Wunsch: „Emotionen, Freude, Einzigartigkeit, Empowerment.“ Schmuck, der nicht bloß schmückt, sondern etwas in Schwingung versetzt.
Und vielleicht ist das ihre größte Herausforderung als Designerin: die stille Tiefe sichtbar zu machen. Den Aufwand, die Geschichte, das Gefühl. „Besonders anspruchsvoll ist es, Metall und Webtechniken so zu integrieren, dass sie eine Einheit bilden und harmonisch zusammengehören.“
Denn hinter jedem Stück steht nicht nur Technik. Sondern Haltung. Herkunft. Herz.
„Einige unserer Farbpaletten entstehen erst beim Färben der Garnstränge. Sie existieren nur in unserem Atelier. Und genau darin liegt ihre Kraft – sie erzählen unsere Geschichte.“

Stöbere hier durch die Kollektion von Johanna und finde dein neues Lieblingsstück.