
Claudia Vallejo – Schmuck als Sprache des Selbst
Geboren in Belgien, verwurzelt in Bogotá, zuhause in der Welt des Ausdrucks: Claudia Vallejo ist eine Gestalterin, die Gegensätze in Harmonie bringt. Sie ist Anthropologin und Schmuckkünstlerin – Denkerin und Macherin. Eine, die Geschichten nicht nur hört, sondern formt. „Zum Schmuck bin ich eher zufällig gekommen“, erzählt sie, „aber geblieben bin ich aus Leidenschaft, Berufung und Hingabe.“
Ihre Schmuckkunst ist keine bloße Dekoration, sondern eine Geste der Aufmerksamkeit – an das Leben, an die Menschen, an die Materie selbst. „Ich bin fasziniert von dem, was ich tue. Für mich ist es eine Erweiterung meines Seins, in der ich mich den anderen widme.“ In diesem Spannungsfeld zwischen Intuition und Intellekt, Neugier und Präzision hat sie ihre „Schmuck-Stimme“ gefunden – und das mit einer Klarheit, die spürbar macht, dass jede Entscheidung bei ihr eine Haltung ist.
Claudia schöpft aus einem vielschichtigen kulturellen Erbe. Ihre „Heimat“, sagt sie, sei weniger ein Ort als ein Mosaik: „Ich habe Familienmythen über die Diamanten von Antwerpen, die Spitzen aus Brügge, Pommes Frites und Stella Artois…“ Ihre kulturelle Identität ist kein festes Bild, sondern ein beweglicher Kontext – gespeist von Erinnerungen, Beobachtungen und einem offenen Geist. „Meine Kultur ist der Boden, den ich nähre. Sie wächst mit meiner Neugier, meiner Aufmerksamkeit und meinem anthropologischen Blick.“
Dieser Blick fließt auch in ihre Arbeitsweise ein. Ihre Entwürfe entstehen selten aus dem Wunsch nach rein ästhetischer Form – sondern aus einem inneren Impuls. „Mich inspiriert jeder Atemzug, jedes Glas Wasser, alles, was mein Blick streift.“ Ein Satz wie ein Haiku. Ihre Kreativität hat keinen festen Fahrplan – sie ist ein Prozess des Suchens, Testens, Verwerfens und Wiederbeginnens. Sie arbeitet mit Skizzen, schnellen Modellen, manchmal mehrfachen Anläufen. „Jedes Schmuckstück hat seinen eigenen Charakter – und damit auch seinen eigenen Rhythmus.“
Besonders gerne arbeitet sie mit edlen Metallen: Silber, Gold. „Nicht erneuerbare Mineralien, die mit Verantwortung gehandhabt werden müssen.“ Die technische Herausforderung liebt sie ebenso wie die symbolische Kraft, die diesen Materialien innewohnt.
Was Claudias Arbeiten verbindet, ist ihre feine Sensibilität für Bedeutung. Jede Kollektion erzählt eine Geschichte, ein Fragment ihres Lebens. „Mein Leben und meine Arbeit sind eins, sie gehen Hand in Hand.“ Deshalb sind ihre Stücke keine Objekte von der Stange – sie sind Begleiter, die eine Beziehung eingehen. Sie wünscht sich, dass man sie nicht nur trägt, sondern ihnen eine eigene Bedeutung schenkt: „Dass sie angenommen werden, dass sie zu einem Teil des eigenen Seins werden. Und – wenn möglich – einen tieferen Sinn bekommen.“
Zu ihren Lieblingsstücken gehören Eheringe. Nicht, weil sie pompös oder spektakulär wären, sondern weil sie als Symbole eine stille Kraft entfalten. „Sie sind universell in der materiellen Kultur unserer Gesellschaft. Sie verbinden uns.“
Trotz ihrer Eigenständigkeit hat sie auch gelernt, loszulassen und sich auf Zusammenarbeit einzulassen – eine ihrer größten Herausforderungen. Besonders prägend war die gemeinsame Gestaltung eines Schmuckstücks für die MAMBO-Gala 2023 mit den Künstlerinnen María José Arjona und Ana María Devis. „Ich habe immer alleine gearbeitet“, sagt sie – und zwischen den Zeilen klingt an, wie groß dieser Schritt für sie war.
Claudias Schmuck ist keine schnelle Mode, sondern ein Angebot an Tiefe. Kein Produkt, sondern ein Ausdruck von Präsenz. Wer ihre Stücke trägt, trägt einen Teil ihrer Geschichte – und vielleicht auch ein Stück seiner eigenen.

Stöbere hier durch die Kollektion von Claudia und finde dein neues Lieblingsstück.